Metallwerk Elektra

Metallwerk Elektra 1911
Metallwerk Elektra GmbH 1899

In seinen Buch “Kapital war nötig” beschrieb Jürgen Woelke kurz die Geschichte der Elektra.

….Das unternehmerische Glück ist Richard Siebel auf Dauer nicht hold. Ende des Krisenjahrzehnts, dem fast die Halfte der Gummersbacher Textilbetriebe zum Opfer gefallen war, muß 1899 auch Richard Siebel seine Spinnerei aufgeben; er verkauft an den benachbarten Spinnereibesitzer Ernst Heinrich Pickhardt , der aber die aufgegebene Textilfabrik nicht fortführt oder in seine eigene Spinnerei integriert, sondern ganz im Gegenteil die Räumlichkeiten nutzt und sich angesichts der Krisenanfalligkeit seiner angestammten Branche ein ganz anders geartetes zweites Standbein schafft,  ähnlich wie schon zwanzig Jahre zuvor durch Griindung einer Tapetenfabrik. Mit Schwager Rudolf Siebert, dessen Bruder Adolf und dem Lüidenscheider Elektrofachmann Fritz Brockhaus gründet Ernst Heinrich Pickhardt — auch wenn in Gummersbach seit zehn Jahren bereits elektrisches Licht leuchtet, in weiten Teilen Oberbergs und darüber hinaus herrscht nach wie vor die Petroleumlampe — das elektrotechnische *Metallwerk Elektra*. In der alten Siebels Fabrik werden nun Fassungen, Schalenhalter und Schalter aus Metall für die Elektroindustrie gefertigt. Damit ist dieses Werk das erste heute recht beachtlichen Oberbergischen Elektroindustrie!” Und wie schon die Siebels und so viele andere durch Einheirat in die führenden Familien Gummerbachs aufgenommen und integriert wurden und wie auch schon die Pickhardts und Sieberts mitsamt ihre Geschäften versippt und verschwagert waren, so wird  auch der tüchtige Fachmann und eigentliche Leiter der »Elektra«, Fritz Brockhaus, familiär in das gemeinsame Unternehmen eingebunden: Er wird Ernst Heinrich Pickhardt Schwiegersohn. Das Unternehmen entwickelt sich blendend: 1914 beschäftigt man schon 250 Arbeiter! 1917 aber brennt das Werk fast ganz ab, der Gründer kommt dabei ums Leben. Erst 1925 konnten dann mit 180 Mitarbeitern die Produktion wieder aufgenommen werden. Doch es geht weiter — bis 1974. Dann wird der Komplex von der benachbarten Tapetenfabrik Pickhardt & Siebert übernommen.

Kuriosität im Netz

Art Deco 1929 Schweizer Tulated Silber antike Taschenuhr. für 25 j. Firmenjubiläum Metall Werk Elektra 1929


 
Fritz Brockhaus gründet mit  Ernst Heinrich Pickhardt – auch wenn in Gummersach seit 10 Jahren bereits elektrischen Licht leuchtet, in weiten Teilen des Oberbergerischen und darüber hinaus nach wie vor mit Petroleumlampen, – das “Metallwerk  Elektra”.

Elektra produzierte und exportierte bis 1939 ausschließlich für den Südamerikanische Markt (Argentinien) Elektroapparate und Installationsmaterial. Durch die Boykottmaßnahmen im Ausland brach der Export zusammen.

Der Betrieb wurde 1939 in die Rüstungsindustrie eingeschaltet (bhb) und 1942 von der GmbH in eine OHG umgewandelt.

Umwandlungsbeschluß
Hier Auschnitt über die Tätgikeiten von 1939 bis in die 50 j. und den verbundenen Schwierigkeite

Die Firma wurdde umbenannt in Metallwerk Elektra, Siebert&Brockhaus Insgesamt konnte kein richtige Fertigung auf die Beine gebracht werden. In den 1974 Jahren ist Elektra in Konkurs gegangen.

Firma wurde durch einen Brand 1917 zerstört und wieder aufgebaut

Metallwerk Elektra 1917 abgebrannt
Am 13. Dezember 1913 erschien in der Waldbröler Zeitung folgender Artikel: ŒGummersbach, 12. Dezember Ende November wurde hier bei dem Metallwerk Elektra mit dem Bau der elektrischen Straßenbahn nach Niederseßmar-Derschlag begonnen.“ Aufnahmen Gunter Franken

Hier ein paar Produkte und Patente des Metallwerk Werk Elektra.

Der Blinker. “Fahrtrichtungsanzeigevorrichtung fuer Fahr- und Motorraeder ” von 1939/1941

Ein dunkles Thema in der Geschichte der Firma ist die Tatsache, das das Metallwerk Elektra im 2. Weltkrieg , wie viele andere Unternehmen im Oberbergischen Kreis unter anderem Zwangsarbeiterinnen aus der Ukraine und italienische Kriegsgefangene beschäftigt hatte.

https://www.oberberg-ist-bunt.org/Zwangsarbeit/ZwangsarbeitOberberg.html

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/82420984